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Das Flugtaxi – Die Innovation der Zukunft

Aktualisiert: 8. Juni 2020

Der große Traum vom Fliegen


Einer der sehnlichsten Wünsche der Menschheit war schon immer das Fliegen. Schon in der Antike erzählten sich Menschen Geschichten, Mythen und Sagen von Menschen und Göttern die mit Hilfe von Tieren, Fabelwesen oder selbst gebauten Fluggeräten die Weiten des Himmels bezwingen.


Dieser Traum ist längst schon Wirklichkeit geworden, jedoch liegt es in der menschlichen Natur nach Fortschritt zu streben. Heute sind wir nicht nur in der Lage zu fliegen, wir können weitaus mehr. Wir vermögen es Fluggeräte in den Himmel zu schicken, die ohne menschliches Zutun fliegen können. Innovative Flugroboter, die mit Hilfe von modernster Sensorik dazu in der Lage sind einen voll-autonomen Flug durchzuführen. Nun soll das autonome Fliegen in Form des Flugtaxis zum Alltag werden.


Ein neues Zeitalter des Transports


Das Flugtaxi vereint den Wunsch des Fliegens, mit einen der größten Herausforderung seit Anbeginn der Zivilisation, den sichere Transport von Personen. In naher Zukunft könnte jedoch unser modernes Stadtbild von dieser zukunftweisenden Idee geprägt sein. Das Ziel dabei ist der Einsatz in urbanen Gebieten um Menschen schneller, energieeffizienter und zudem mit weniger CO2-Emission als bei einem Transport mit einem gewöhnlichen Taxi, sicher von A nach B zu bringen.




Der Millionenmarkt „Flugtaxi“


Der chinesische Marktführer E-Hang führte im im Jahr 2016 mit dem E-Hang 184 AAV, einem von acht Motoren betriebenem Kopter, das weltweit erste autonome Flugtaxi auf den Markt ein. Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 130 km/h, einer Flugzeit von 23 Minuten kann der E-Hang 184 AAV eine Person mit einer maximale Traglast von 100 kg über kurze Strecken transportieren.


Einer der Hersteller, der schon früh in den Millionenmarkt des Flugtaxis eintrat, ist das aus Bruchsal stammende, deutsche Unternehmen Volocopter. Der Volocopter ist ein 18-motoriger, senkrechtstartende- und landender Kopter, der von neun Lithium-Ion-Wechselbatterien betrieben wird. Nach Angaben des Herstellers ist der Volocopter bereits wenige Minuten nach der Landung wieder Abflugbereit. Mit einer Maximalgeschwindigkeit von 110 km/h und einer Reichweite von 35 km, ist er dazu in der Lage 2 Personen inklusive Handgepäck mit einer maximalen Traglast von 200 kg zu transportieren. Gefördert wird das ganze Projekt dabei vom Automobilhersteller Daimler.


Ein weiterer, nennenswerter Hersteller, ist das aus München stammende Unternehmen Lilium. Der Lilium Jet ist ein Tiltwing-Jet, der von 36 elektrischen Motoren betrieben wird und bis zu 300 km in der Stunde zurücklegen kann. Der Lilium Jet kann senkrecht starten und landen, wodurch er nach Angaben des Herstellers auch im Stande sein soll dicht-besiedelte Gebiete einfach zu Erreichen.



Große Innovation mit großen Herausforderungen

Eine der größten Herausforderungen, die eine Umsetzung vielversprechender Projekte, wie dem Airbus-Pilotprojekt Vahana, verhindern, sind die rechtliche Planung und Umsetzung urbaner Flugtaxistrecken. Schließlich muss die Sicherheit der Fahrgäste und der Menschen, die sich im umliegenden Gebiet der Flugstrecke befinden, gewährleistet.


Somit wäre zunächst ein Einsatz von autonom fliegenden Flugtaxen, für den jetzigen Zeitpunkt, undenkbar. Ein solcher Personentransport benötigt, zumindest für die Einführungsphase von Flugtaxen, gut ausgebildete Piloten, da in einigen Ländern wie Deutschland der Einsatz von autonomen Transportmitteln durch Institutionen wie die EASA sehr streng geregelt ist. Das Problem: schon heute leidet die Luftfahrtbranche an einem Pilotenmangel. Hier ist nun die große Frage, ob sich überhaupt genug Nachwuchspiloten für den Ausbau von Flugtaxitransporten finden. Zudem steckt die Ausarbeitung eines Ausbildungslehrplans für den kommerziellen Flugtaxitransports noch in den Kinderschuhen.


Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass der Einsatz von Flugtaxis eine Infrastruktur erfordert, die in den meisten heutigen Metropolen noch nicht vorhanden ist, wie beispielsweise spezielle Start- und Landeplätze mit entsprechenden Lade- und Austauschvorrichtungen für die Batterien. Hinzu kommen rechtliche Hürden, so existieren beispielsweise noch keine konkreten Regelungen für die Start- und Landeplätze der Flugtaxen. Zudem ist der Luftraum weltweit durch Institutionen wie der Deutschen Flugsicherung streng reguliert. Der Luftraum ist in Flugzonen eingeteilt, von denen nur einige für den kommerzielle Nutzen von autonomen Flugtaxis zur Verfügung gestellt werden könnten. Darüber hinaus müssen die Fluggeräte untereinander kommunizieren können, das aktuelle Mobilfunknetz jedoch ist nicht genügend ausgebaut, um flächendeckende Kommunikation zu ermöglichen.


Letztendes würden sich die Kosten für die rechtliche Umsetzung und den infrastrukturellen Ausbau der urbanen Flugtaxibranche in Milliarden-Werte gehen, die zum jetzigen Zeitpunkt nicht gestemmt werden können. Allerdings hat die Geschichte gezeigt, dass der Fortschritt jede, noch so große Hürde überwindet. Nur die Zeit wird zeigen, was die Zukunft mit sich bringt.

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